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Odysseus - Textsplitter 01-A


"Mist!" Odysseus wischt sich den Schweiß von der Stirn. Er nimmt seinen gutgekühlten Pastis und rückt etwas weiter in den Schatten, um den stechenden Strahlen der Sonne zu entgehen.
"Hier hat man ja überhaupt keinen Empfang" flucht er. Genervt wischt er die Schweißtropfen von dem Display seines Smartphones und durchstöbert seine letzten SMS Nachrichten. Bei dem letzten SMS seines Sohnes Telemachos erscheinen neben den bereits existierenden Falten auf seiner Stirn noch ein paar weitere tiefe Furchen.
"So 'was Idiotisches!" schimpfte er vor sich hin. "Das ist wieder ganz typisch für den Sohnemann. Wie kann man nur auf so einen Schwachsinn hereinfallen: 'HSDS - Hellas sucht den Superstar', … mit diesen arroganten, einfältigen Lackaffen. Und da meint mein Sohn, er müsste dabei sein. … Und ich? …ich sitze hier und habe keine Chance, meinem Sohn diesen Mist auszureden."
Odysseus kämpft mit seinem Smartphone. Ein verbissener Kampf, aus dem der große Held als Verlierer hervorgeht.
"Diese verdammten Trojaner hätten ihr Funknetz ruhig etwas stabiler ausbauen können. Aber natürlich, klar doch, … wir befinden uns hier in der tiefsten Provinz. Rückständig in jeder Hinsicht, - und was den technischen Bereich angeht: ein weiterer Fall für Entwicklungshilfe unter dem Euro-Rettungsschirm."
Unser Held greift nach der Flasche und schenkt sich einen weiteren Pastis nach.
"Acht öde Wochen vor diesem Troja, alles wegen dieser femme fatale, diesem raffinierten Luder, das diesen Schönling Paris um ihren zarten, kleinen Finger gewickelt hat." …
Er trinkt das Glas in einem Zuge aus: "So allmählich reicht es. Es wird Zeit, dem ganzen Spuk ein Ende zu bereiten, … und außerdem glaube ich: zuhause werde ich dringender gebraucht."

Fortsetzung folgt …     Pfeil rechts